Aquarelltechnik

Die klassische Aquarelltechnik gehört zu den schwierigsten in der Malerei, da ein Übermalen der Farben vermieden werden soll. Die exakte naturalistische Umsetzung wurde von der Farbfotografie verdrängt, weshalb heute hauptsächlich nur noch in der Naßtechnik gearbeitet wird.

Diese hat große Vorzüge. Sie ermöglicht uns Stimmungen zu erzeugen die einer Symphonie ähnlich sin und in keiner anderen Technik erreicht werden. Sie verleitet dazu, ein unkontrolliertes Spiel der Farben zu treiben. Je größer die Übung, desto leichter bekommen wir dieses Spiel unter Kontrolle.

Unumstößlich: Effekte die durch Zufall entstehen, können niemals Kunst sein. Doch der Künstler darf solche Effekte zur Unterstützung eines höheren Ganzen heranziehen und verwenden.

Auch an den Betrachter stellen Bilder in Naßtechnik höhere Anforderungen. Sie verlangen vom Betrachter Phantasie und regen diese an. Auf einmal wird ein Raum lebendig, das Bild spricht je nach Stimmung und Laune des Betrachters, aber immer wieder aufs Neue…

Die Aquarelltechnik bietet die Möglichkeit, Bereiche auszulassen und damit lediglich die Stimmung eine Bildes einzufangen. Es ermöglicht dem Künstler kreativ mit seinem Bild umzugehen und doch ist es die Kunst die Empfindsamkeit und den ersten Eindruck des Bildes wiedergeben zu können.

~ Sepp Gamsjäger